Auch unser zweiter Tag startete mit der Nahrungsbeschaffung und Körperisolation.
Wir sind wieder um 6:00 Uhr aufgestanden, haben 15 Brötchen mit jeweils einem Ring Fleischwurst belegt und 4 Kannen Kaffee für 3 Handwerker gekocht. Diese Kombination scheint das Lebenselexier für Zimmerleute zu sein.
Als wir gegen 8:30 Uhr bei -13 ° (gefühlte -45°) auf der Baustelle ankamen, waren die LKW mit den Teilen für das Obergeschoss schon da und wir wurden sehnsüchtig erwartet. Das lag aber eher am Kaffee, als an der Freude den Bauherren und -Frau wieder den ganzen Tag als Zuschauer dabei zu haben. Obwohl ich hier sagen kann, dass die Griffner Handwerker nie den Eindruck erweckten wir wären ihnen lästig. Ganz im Gegenteil. Die Männer sind zwar etwas wortkarg, beantworten aber sehr geduldig jede unserer Laienfragen und stören sich nicht wirklich an unserer Anwesenheit.
Zwischenzeitlich sind auch schon die Gerüstbauer angerückt um parallel zum OG das Gerüst und den Auffangschutz aufzubauen. Die Jungs machten dem Gerüstbauerimage alle Ehre. 2 haben gearbeitet und einer war gezwungenermaßen der Aufseher, da er aufgrund seiner Körperfülle nicht in der Lage war größere körperliche Tätigkeiten in Angriff zu nehmen.
Nach der kurzen Kaffeepause wurde dann mit dem Aufstellen des Obergeschosses begonnen und wir durften die gleiche Erfahrung vom Vortag machen. Alles passte und ging ruck zuck. Wir saßen wieder die ganze Zeit auf unserem Feldherrenhügel, ein Stück Perimeterdämmung unter dem Hintern (funktioniert übrigens sehr gut) und haben zugeschaut wie unser Haus wächst. Das war schon ein tolles Gefühl.
Als wir das Obergeschoss zum ersten mal von der Straßenseite aus betrachten, haben wir zum ersten mal realisiert wir hoch das Haus eigentlich ist. Von dort wirkt es schon ziemlich beeindruckend.
Irgendwann haben wir dann auch realisiert, dass wir ja Richtfest haben. Die Firstpfette (das ist der große Balken oben am Dach) wurde zum Ende ja noch montiert. Das haben wir dann auch gebührend mit einem Pikkolo gefeiert. In Handwerkerkreisen wurde dieses Ritual offensichtlich auf dem Altar der Effizienz und des Termindrucks geopfert.
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